Norbert Maria J. Lingen

Autor

Emma hat's drauf

Der neue Spielplatz, trotz Paragraphenreiter und anderer Fallstricke

oder wie funktioniert Stadtplanung?


Ein Buchprojekt aus dem Jahr 2022


172 Normseiten   25 Kapitel


Klappentext

Emma wünscht sich einen Spielplatz. Sie und ihre Freunde machen sich daran, sich diesen Wunsch zu erfüllen. Die Widerstände sind groß, die Gegner mächtig. Herr Gottfried von der Langen Hand, seines Zeichens Stadtplaner von Norlingen, nimmt die Kinder an die Hand und geleitet sie durch das Dickicht der Vorschriften und Verfahren. Paragraphenreiter, Paragraphendschungel und die Lange Bank werden für Emma gruselige Realität. Die letzte Stadtratssitzung wird zur ultimativen Entscheidungsschlacht um den Spielplatz. Eine Vielzahl begleitender amtlicher Aushänge lehrt die Leser Grundzüge der Stadtplanung. Mit einer abschließenden Prüfung kann der Abschluss „Master für junge Stadtplaner“ erworben werden.

Hintergrund

Als Raumplaner habe ich beruflich viel mit Stadtplanungsämtern, Rathäusern, Stadträten und Verwaltungen zu tun. Meine persönlichen Erfahrungen sind vielfältig. Ich fand die Idee reizvoll, diese Erfahrungen kindgerecht aufzubereiten und in eine  spannende Erzählung einzubetten. Mein Ziel war es dabei, sowohl zu unterhalten als auch KIndern eine erste Idee über die Funktionsweise der Stadtplanung zu bieten. Wenn dann Erwachsene beim (Vor)lesen noch etwas zu schmunzeln finden, habe ich alle Ziele erreicht.

Zusammenfassung und Handlung

Die Geschichte
Die ungewöhnliche Mischung einer spannungsgeladenen Geschichte, gruseliger Erscheinungen und lehrreicher Ausführungen. Die Handlung dreht sich um ein Grundstück im Stadtteil Röthelpark der Stadt Norlingen, auf dem sich Emma und ihre Freunde gut einen Spielplatz vorstellen können. Andere, wie Dr. Meyer, ein wichtiger Unternehmensinhaber in der Stadt würde lieber ein viergeschossiges Verwaltungsgebäude und Elia Portona, auch ein wohlhabender Händler, möchte eine Villa für seine Frau dort errichten. Kontroversen sind vorprogrammiert. In diesem Buch wird exemplarisch und kindgerecht gezeigt, wie in einer Stadt solche Konflikte gelöst werden, wie die Beteiligten agieren, die Entscheidungsstrukturen einer Stadt funk-tionieren. Die jungen LeserInnen lernen durch amtliche Aushänge, die in verständlicher Sprache Kommunalpolitik, Stadtrat und Verwaltung, Bürgerbeteiligung und Stadtplanung erklären, wichtige Zusammenhänge und Konzepte des Zusammenle-bens in der Großstadt. Der ältere Leser dürfte sich über altbekannte kommunalpolitische Manöver, Vorurteile, Stereotype und Klischees amüsieren. Besonders anschaulich wird die Geschichte, wenn der schreckliche Paragraphenreiter mit seinem wilden Rappen durch die Amtsflure galoppiert, die Fachanwälte sich im Paragraphendschungel von Ast zu Ast schwingen, während die bedauernswerten Antragsteller auf der sprichwörtlichen langen Bank im Amtsflur Geduld und Demut lernen. Zum Schluss des unterhaltsamen und lehrreichen Buches haben die jungen LeserInnen die Möglichkeit, ihr erworbenes Wissen zu überprüfen. Mit viel Glück und Können dürfen sie nach bestandener Prüfung den Titel ‹Master für junge Stadtplaner› tragen.

Die Handlung
Emma wohnt im dritten Stock und schaut, so lange sie denken kann, von ihrem Balkon jeden Tag auf ein großes Brachgrundstück. Jahrelang hat sie sich nichts dabei gedacht, bis sie, am entscheidenden Tag für diese Geschichte, sich dort einen Spielplatz wünschte. Wenn Emma sich etwas wünscht, tut sie auch alles dafür es zu bekommen. Sie bemerkt schnell, dass ein Spielplatz nicht so einfach zu machen ist. Sie bekommt durch die Vermittlung von Papa einen Kontakt zum Stadtplaner der Stadt Norlingen, Herrn Gottfried von der Langen Hand. Emma, Lisa und Kalle bereiten sich auf den ersten Termin im Stadtplanungsamt vor. Der geht gründlich schief und sie lernen ihre erste Lektion: Immer gründlich vorbereiten.  Nachdem sie sich am amtlichen Aushang im Rathaus informiert haben, bekommen sie eine zweite Chance bei Herrn von der Langen Hand und nutzen sie. Andere Interessenten für dieses Grundstück sind Herr Dr. Meyer, Großunternehmer in Norlingen, der ein Verwaltungsgebäude mit vielen Arbeitsplätzen und Herr Elia Portano, ebenfalls Unternehmer in Norlingen, der dort eine Villa für seine Frau plant. Frau Dr. Himmelstoß-Flügelhalter ist Fraktionsvorsitzende der SPD und plant Einrichtungen für ältere Bürger und eine Fahrradgarage auf dem Gelände. Angesichts der großen Gegnerschaft und der Komplexität der Planungsprozesse bekommt es Emma mit dem schrecklichen Paragraphenreiter zu tun. Er galoppiert mit seinem wilden Rappen durch die Amtsflure des Stadtplanungsamtes und entführt Emma in den Paragraphendschungel und auf die Lange Bank. Dort muss sie die großen Schwierigkeiten erkennen, die sie als Kind nicht bewältigen kann. Der gruselige Paragraphenreiter stürzt sie immer wieder in Depression und Zweifel, ihr Ziel erreichen zu können. Doch sie hat Herrn von der Langen Hand. In einer ersten Anhörung spricht sich die Verwaltung für einen Spielplatz aus. Frau Dr. Himmelstoß-Flügelhalter sieht ihre Felle davonschwimmen und wechselt die Seiten. Sie macht den Spielplatz im Laufe des ganzen Verfahrens zu ihrem Projekt. Sie will unbedingt das rote Band bei der Eröffnung durchschneiden. Die Rechtsanwälte von Dr. Meyer und Herrn Portano tun alles, um die EntscheiderInnen im Stadtrat von ihrer Sache zu überzeugen. So drehen sie die Stadtratsmehrheit auf ihre Seite. Doch Emma und ihre Freunde sind gewarnt und hecken, gemeinsam mit Herrn von der Langen Hand, einen Plan aus. Die entscheidende Stadtratssitzung ist bis heute legendär in Norlingen. Nachdem sich in ihren Redebeiträgen die Fraktionen mehrheitlich gegen den Spielplatz ausgesprochen haben, unterbricht ein Menschenauf-lauf die Sitzung kurz vor der Abstimmung. Emma, Lisa und Kalle haben ihn organisiert. Die Bürger der Stadt Norlingen, nicht nur aus dem Stadtteil Röthelpark, und eine emotionale Rede Emmas, zeigen dem Stadtrat, dass sie im Begriff sind, ge-gen die Bürgerinteressen zu stimmen. Das überzeugt die meisten, nicht alle Fraktionen, so dass die Abstimmung letztlich für den Spielplatz ausgeht. Emma und ihre Freunde haben durch ihr uner-müdliches Engagement, ihren Ideenreichtum und der Bereitschaft neues zu lernen, einen großen Sieg errungen. Zum Schluss können die Leser in einer Masterprüfung testen, was sie durch das Lesen der amtlichen Aushänge, der Zeitungsartikel und des Buches überhaupt gelernt haben. Es winkt der „Master für junge Stadtplaner“.

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